Discover Discover Foto: Helmut Fricke/dpa/Archivbild

Piloten streiken am Freitag bei Lufthansa-Tochter Discover

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Mehr als zwei Jahre war der Lufthansa-Ferienflieger Discover ohne Tarifverträge fürs Personal unterwegs. Dem will jetzt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ein Ende bereiten.

Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines streiken an diesem Freitag (26. Januar) die Piloten. Geplant sei ein 24 Stunden langer Ausstand, geht aus einem Mitglieder-Rundschreiben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vom Mittwoch hervor, das der dpa vorliegt. Discover Airlines kritisierte die Entscheidung und teilte am Abend mit, man gehe «aktuell von weitreichenden Auswirkungen» des Streiks auf den Flugbetrieb und für die Passagiere aus. Es werde ein Ersatzflugplan erarbeitet. Priorität sei, so «viele Reisende wie möglich an ihr Ziel zu bringen».

In einer Urabstimmung hatten knapp 96 Prozent der VC-Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt. Die VC will bei dem vor zweieinhalb Jahren gegründeten Ferienflieger erste Tarifverträge zu Gehalt und Rahmenbedingungen durchsetzen und hat Verhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert erklärt. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bisher keinen Tarifvertrag. Dort verhandelt die Gewerkschaft Ufo.

Discover Airlines warf der VC vor, die Verhandlungen Anfang des Jahres einseitig für gescheitert erklärt zu haben. Ein Angebot von diesem Mittwoch habe VC kategorisch abgelehnt und als Antwort den Streik ausgerufen. Ungeachtet dieser Entwicklungen werde das Unternehmen die Vergütung und Arbeitsbedingungen der Cockpit-Mitarbeitenden «zeitnah anheben».

Bis zum ersten Warnstreikaufruf kurz vor Weihnachten sei man «in sehr guten, fortgeschrittenen Gesprächen mit der VC und auf der Zielgerade zum Abschluss eines Tarifvertrages» gewesen, so die Lufthansa-Tochter weiter. Es hätten Teileinigungen vorgelegen und die klare Absicht, «zeitnah im Januar weiter zu verhandeln und rasch zum Abschluss zu kommen». Eine Lösung könne nur am Verhandlungstisch gefunden werden.

Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend war für die meisten Passagiere noch glimpflich verlaufen. Discover konnte die Flüge in Zeiten außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen. Bei einem längeren Ausstand könnte es hingegen schnell zu Flugausfällen kommen.

Lufthansa hatte nach dem überraschenden Warnstreik im Dezember eine zusätzliche Vereinbarung zum Umgang untereinander – eine sogenannte Sozialpartner-Charta verlangt. Das wurde von der VC prompt als Einschränkung der Tariffreiheit gewertet.

Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen «Eurowings Discover» gestartet und später in «Discover Airlines» umbenannt worden. Die bislang 24 Flugzeuge werden an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf Lang- und Mittelstrecken eingesetzt. Die Discover soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und auf dem lukrativen Freizeit-Markt anderen Ferienfliegern wie der Condor Konkurrenz machen.


Quelle: dpa
Bildquelle: Helmut Fricke/dpa


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