Autoreise in Österreich - Hohe Strafen für Verkehrsvergehen 

Autoreise in Österreich – Hohe Strafen für Verkehrsvergehen 

Reisen

Autoreisen sind so beliebt wie noch nie. Egal ob Kurztrip, Wochenendreise, Familienurlaub oder Städtetrip, mit dem Auto lassen sich individuelle Touren planen. Werden jedoch Reisen ins Ausland mit dem eigenen Fahrzeug geplant, so müssen Fahrer auch die Verkehrsregeln des Reiselandes beachten. 

Hiervon sind unter anderem Autofahrer betroffen, die das beliebte Reiseziel Österreich ansteuern oder durchqueren möchten. Immer wieder sehen sich Autofahrer mit Strafen konfrontiert, weil sie sich nicht an die im Land geltenden Verkehrsregeln halten. Doch auch im nahegelegenen Nachbarland schützt Unwissenheit nicht vor Strafe. Wer sich gerne in der Alpenrepublik erholt und traumhafte Städte und Regionen mit dem eigenen Auto oder Mietwagen erkunden möchte, tut also gut daran, sich im Vorfeld auf den neuesten Stand zu bringen. So lassen sich dann Bußgelder vermeiden und der Österreich-Urlaub kann unbeschwert genossen werden. 

Wichtige Verkehrsregeln und Strafen

Grundsätzlich gilt für jede Fahrt ins Ausland, dass Autofahrer die jeweiligen Landesgesetze beachten müssen. Es ist unbedingt empfehlenswert, sich bereits vor der Reise in die jeweiligen Verkehrsregeln einzulesen, um kostspielige Fehler oder gar einen Führerscheinentzug zu vermeiden. Welche empfindlichen Strafen in Österreich drohen können veröffentlicht das Bundesministerium für Finanzen. Wichtig für Autofahrer zu wissen, es findet nach der EU-Richtlinie 2015/413 ein grenzüberschreitender Austausch von Informationen innerhalb der EU statt. Entsprechend können Strafen von den Behörden am Wohnort auch weit nach dem Urlaub durchgesetzt werden. Die grenzüberschreitende Vollstreckung ist auch keine Seltenheit mehr, sondern bei leichten als auch bei schweren Verstößen die Regel.

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf österreichischen Straßen

In Österreich drohen Strafen zwischen 30 Euro und 2.180 Euro im Falle einer Geschwindigkeitsüberschreitung. Entsprechend wichtig ist es, die Richtgeschwindigkeiten zu kennen und zu beachten. Für Motorradfahrer und Autofahrer gilt im Ortsgebiet in Österreich eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, wenn keine geringere Geschwindigkeit ausgeschildert ist. Auf Landstraßen gilt hingegen eine Geschwindigkeit von 100 km/h. Auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Bei nächtlichen Fahrten auf sogenannten Transitautobahnen darf eine Geschwindigkeit von 110 km/h pro Stunde nicht überschritten werden. Weitere Informationen hält der ÖAMTC bereit. Die Höhe der Bußgelder unterscheidet sich je nachdem, ob diese inner- oder außerorts gemessen wurden und in welcher Höhe diese überschritten wurde.

Alkohol am Steuer

Auch Alkohol am Steuer ist in Österreich kein Kavaliersdelikt. Grundsätzlich gilt in Österreich eine Promillegrenze von 0,5 Promille Blutalkoholgehalt, was einem Atemalkoholgehalt von 0,25 mg/l entspricht. In bestimmten Fällen gilt sogar eine Grenze von 0,1 Promille. Dies gilt unter anderem bei Fahrern, die sich noch in der Probezeit befinden. Wer nach Alkoholgenuss in Österreich am Straßenverkehr teilnimmt und die 0,5 Promillegrenze überschreitet, muss nicht nur mit dem Führerscheinentzug rechnen, sondern es drohen Strafen ab 300 Euro. Werden zum Beispiel 1,6 Promille überschritten, drohen neben mindestens 6 Monaten Führerscheinentzug, Geldstrafen zwischen 1.600 Euro und 5.900 Euro. 

Winterreifenpflicht

Wer im Winter in der Alpenrepublik unterwegs ist, der sollte sich auch der Winterreifenpflicht bewusst sein. Zwischen dem 1. November und dem 15. April dürfen Fahrzeuge bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen in Österreich nur mit Winterreifen in Betrieb genommen werden. Bei einem Verstoß gegen die Winterreifenpflicht drohen Strafen ab 60 Euro. 

Handyverbot am Steuer

Telefonieren während der Fahrt ist in Österreich nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Sowohl die Rufannahme als auch der Rufaufbau müssen vollständig über die Freisprechanlage erfolgen. Wird dies nicht eingehalten, droht eine Strafe von 100 Euro. Wird die Zahlung verweigert, erfolgt eine Anzeige und eine Geldstrafe von bis zu 140 Euro und im Ernstfall sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 24 Stunden. Ebenfalls verboten ist es, während der Fahrt eine Zieladresse ins Handy oder Navigationsgerät einzugeben, dies muss vor Beginn der Fahrt erfolgen. Grundsätzlich ist alles eine verbotene „Handhabung des Handys“, was zur Folge hat, dass der Fahrer die Hände nicht frei hat. So ist es auch verboten, das Mobiltelefon während der Fahrt mal schnell zum Laden anzuschließen. 

Parken auf Österreichs Straßen

Grundsätzlich darf man in Österreich auf gekennzeichneten Parkplätzen parken. Auch ein Abstellen des Fahrzeugs parallel zum Fahrbahnrand ist erlaubt, solange aus einer Bodenmarkierung oder eines Verkehrszeichens keine Einschränkungen hervorgehen. Generell muss so geparkt werden, dass andere Straßenverkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. In Wohnstraßen und Begegnungszonen darf nur an gekennzeichneten Stellen geparkt werden. Parkverbote werden in Österreich durch ein blaues Schild mit roter Umrandung und rotem Kreuz gekennzeichnet. Auch vor Haus- und Grundstückseinfahrten, an engen Fahrbahnstellen, unübersichtlichen Kurven oder in Tunneln dürfen Fahrzeuge nicht abgestellt werden. Zu Lichtzeichen und Kreuzungen muss ein Mindest-Parkabstand von 5 Metern eingehalten werden. Bei Parkverstößen werden Bußgelder ab 20 Euro aufwärts fällig.

Missachtung der Vignettenpflicht

Sowohl eine fehlende als auch eine abgelaufene Vignette führt in Österreich zu Problemen, wenn Autobahnen und Schnellstraßen befahren werden. Wer auf die Vignette verzichtet, darf auch nicht für kurze Streckenabschnitte auf Autobahnen und Schnellstraßen auffahren. Wer ohne Vignette erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von 120 Euro rechnen. Wer die Strafe nicht vor Ort begleichen kann oder möchte, muss mit einer Anzeige rechnen, die eine Strafe von 300 Euro nach sich ziehen kann. 

Praktische Tipps für sicheres Autofahren in Österreich

Österreich ist immer eine Reise wert. Damit das Reisebudget nicht durch Bußgelder abnimmt, lohnt es, sich in jedem Fall vor der Reise gut zu informieren und sich vorzubereiten. Unter anderem sollte das Fahrzeug vor der Reise auf Verkehrssicherheit kontrolliert werden. Ein Verstoß gegen die Vignettenpflicht lässt sich vermeiden, indem bereits vor der Reise die Vignette gekauft wird. Der Kauf kann über deutsche Verkaufsstellen vor Ort als auch online erfolgen. 

Kommt es zu einer Verkehrskontrolle, ist es sinnvoll, mit den Behörden zu kooperieren. Wer dies nicht tut, riskiert eine Anzeige und im Zweifelsfall eine höhere Strafe. Wie bereits erwähnt, können Strafen auch über die Ländergrenzen hinaus eingetrieben werden. Wer also nach dem Urlaub Post von Behörden aus Österreich erhält, sollte diese unbedingt ernst nehmen und reagieren. Grundsätzlich sollten Fahrer aufmerksam und konzentriert am Steuer sein und Ablenkungen vermeiden. Nicht nur bei winterlichen Straßenverhältnissen ist Vorsicht beim Fahren geboten. Nur so lassen sich Unfälle vermeiden.

Fazit

Verantwortungsbewusstes Fahren in Österreich ist ein absolutes Muss. Wer sich nicht die Zeit nimmt, sich mit den Verkehrsregeln auseinanderzusetzen, und gegen diese bewusst oder unbewusst verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Gerade Punkte wie das Handyverbot am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitungen und Alkohol am Steuer sollten ernst genommen werden. Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert letztlich mehr als nur eine Strafe, denn er gefährdet sich selbst und auch andere Verkehrsteilnehmer.


Bildquelle: depositphotos.com


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