Der Flughafen Hamburg ist zwar immer noch deutlich von den Vor-Corona-Zahlen entfernt. Doch es geht aufwärts. Vor allem dank der vielen Urlauber stieg die Passagierzahl im vergangenen Jahr um 22 Prozent auf 13,6 Millionen.
Der Luftverkehr und mit ihm der Airport Hamburg erholen sich nach dem massiven Einbruch während der Corona-Pandemie weiter. Im vergangenen Jahr – dem zweiten ohne Corona-Beschränkungen – sei das Passagieraufkommen im Vergleich zu 2022 um rund 22 Prozent von 11,1 auf 13,6 Millionen Fluggäste gestiegen, teilte der Flughafen am Donnerstag mit. Vom Vor-Krisenniveau 2019 mit 17,3 Millionen Passagieren sei der Airport aber weiter deutlich entfernt. Für das laufende Jahr rechnet der Flughafen mit rund 14,3 Millionen Passagieren – rund fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
«Die Entwicklung der Verkehrszahlen lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken», sagte Flughafenchef Christian Kunsch. Dass besonders die Urlaubsreisenden nach der Pandemie so schnell zurückgekehrt seien, zeige ganz deutlich das Fernweh und den Wunsch nach Mobilität der Menschen. Den Angaben zufolge lag der Anteil der Privatreisenden, die in den Urlaub, zur Familie oder Freunden flogen, im vergangenen Jahr bei fast 80 Prozent.
Die starke Nachfrage nach Urlaubsreisen habe sich dabei nicht nur in der Hauptreisezeit von Juni bis August gezeigt. So sei der Nach-Corona-Oktober mit den Herbstferien in gleich drei Wertungen ein Rekordmonat gewesen: Der Flughafen verzeichnete mit 1,45 Millionen Passagieren den höchste Monatswert, mit 342.000 Fluggästen den höchsten Wochenwert sowie am 13. Oktober mit 56.500 Passagieren den höchsten Tageswert.
Insgesamt zählte der Flughafen im vergangenen Jahr rund 120.300 Starts und Landungen – rund 9,8 Prozent mehr als 2022 mit 109.600, aber immer noch deutlich weniger als 2019 mit etwa 155.200 Starts und Landungen. Für Flughafenchef Kunsch ist das aber kein Problem. Denn anstatt mehr Flugzeuge einzusetzen, nutzen die Airlines immer größere Maschinen mit einer höheren Passagierkapazität. Das habe im vergangenen Jahr bereits dazu geführt, dass die Flugzeugauslastung auf 80,1 Prozent gestiegen sei und damit das Vorkrisenniveau von 2019 mit 77,8 Prozent übertroffen habe.
Die Zahl der Passagiere pro Flug lag nach Angaben des Flughafens im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 130 Gästen. 2022 seien es noch 121 gewesen. Gleichzeitig sei die Zahl der Sitze pro Flug von 160 auf durchschnittlich 163 gestiegen. «Die Fluggesellschaften planen effizienter und stimmen ihr Angebot heute genaustens auf die Nachfrage ab», sagte Kunsch. Dadurch würden die Kapazitäten bestmöglich ausgeschöpft, was ein positives Signal für eine nachhaltigere Luftfahrt sei.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft geht in seiner Prognose für Januar bis einschließlich Juni davon aus, dass die Airlines ihre Sitzkapazitäten an Deutschlands fünftgrößten Flughafen um 14 Prozent auf 4,4 Millionen erhöhen werden. Das entspreche 81 Prozent der Kapazitäten im ersten Halbjahr 2019.
Finanziell bewegt sich der Flughafen Hamburg seit der Corona-Pandemie in roten Zahlen: 2020 erwirtschaftete er einen Verlust in Höhe von 113 Millionen Euro, 2021 in Höhe von 94 Millionen Euro und 2022 in Höhe von 27,2 Millionen Euro. Für das vergangene Jahr – abschließende Zahlen liegen noch nicht vor – rechnet der Flughafen bislang mit einer schwarzen Null.
Quelle: dpa
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