Tui-Chef will noch mehr sparen Der Tui-Vorstandsvorsitzende Friedrich Joussen spricht. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Tui-Chef will noch mehr sparen

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Kein zusätzlicher Jobabbau bei Tui

Der Tui-Konzern hat sein jährliches Sparziel auch angesichts einer enorm gestiegenen Verschuldung in der Corona-Krise verschärft, will dies aber nicht durch noch mehr Kürzungen beim Personal erreichen. Das von 300 Millionen auf 400 Millionen Euro pro Jahr angehobene Einsparziel ab 2023 solle nicht mit Hilfe eines zusätzlichen Stellenabbaus umgesetzt werden, sagte Vorstandschef Fritz Joussen am Donnerstag nach der Zahlenvorlage für 2019/2020.

Die angekündigte Streichung von weltweit 8000 Jobs ist laut Joussen im Wesentlichen bereits geschafft. Für die zusätzlichen jährlichen Einsparungen von 100 Millionen Euro sind ihm zufolge keine ergänzenden Maßnahmen notwendig. Vielmehr dürften die eingeleiteten Schritte bei der Digitalisierung sowie die Verkleinerung der Flugzeugflotte mehr Geld einsparen als bisher angenommen.

Tui muss jedoch auch mit den zugesagten Staats- und Kapitalhilfen von inzwischen rund 4,8 Milliarden Euro eng wirtschaften, um aufgrund der Pandemiefolgen finanziell nicht an den Abgrund zu geraten. Die Nettoverschuldung versiebenfachte sich im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr von knapp 910 Millionen auf mehr als 6,42 Milliarden Euro. Joussen wies darauf hin, dass dies aber nicht «alles reine Schulden» seien. So seien hier teils auch die neuen Kapitalmaßnahmen eingerechnet. «Wir werden unsere Bilanz reparieren», kündigte er an. Die ersten zurückzuzahlenden Kredite seien Mitte 2022 fällig.

«Wir werden uns alle möglichen Hebel zur Refinanzierung des Unternehmens anschauen», sagte der Tui-Chef. Für die Hotels etwa werde eine Beteiligung externer Investoren geprüft – bei anhaltendem Management der Häuser durch Tui. «Die Hiltons und die Hyatts finanzieren all ihre Hotels so», meinte Joussen. Die britische Kreuzfahrtlinie Marella Cruises solle in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht werden, wie dies schon bei Hapag-Lloyd Cruises geschah.


Quelle: dpa
Bildquelle: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild


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