Fünf Millionen Passagiere am Hamburger Airport 2020 Im Helmut-Schmidt-Flughafen in Hamburg herscht wenig Betrieb. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

Fünf Millionen Passagiere am Hamburger Airport 2020

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Kaum Passagiere, Ruhe auf den Rollbahnen: Der Hamburg Airport befindet sich nach den Worten von Airport-Chef Eggenschwiler faktisch im zweiten Lockdown.

Die Zahl der Passagiere am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen wird in diesem Jahr voraussichtlich auf das Niveau von 1985 fallen. Der Vorsitzende der Flughafen-Geschäftsführung, Michael Eggenschwiler, rechnet mit knapp fünf Millionen Fluggästen. Ursprünglich waren 17,4 Millionen Passagiere erwartet worden, etwa so viele wie im Vorjahr.

Das bedeutet einen Rückgang um rund 70 Prozent. Den Verlust für die Flughafen Hamburg GmbH in diesem Jahr schätze er auf 130 Millionen Euro. «Finanziell ist das eine furchtbare Zahl, wenn man weiß, dass der Flughafen im Grunde genommen ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen ist», sagte Eggenschwiler am Montag.

Zurzeit starteten und landeten noch rund 100 Flugzeuge pro Tag, normal seien knapp 500. Seit einer Woche gelte der Winterflugplan. Noch 70 Ziele würden von Hamburg aus angeflogen. Das Terminal 2 und die Pier Süd sollen bis Anfang nächster Woche für Abflüge geschlossen werden. Auch viele Geschäfte und Restaurants in den Terminals 1 und 2 mussten wegen der neuen Corona-Verordnung dichtmachen. Die verbliebene Gastronomie funktioniere nach dem Coffee-to-go-Prinzip.

Bis 2023 will der Flughafen 200 Vollzeitstellen abbauen. Zurzeit zählt das zu 51 Prozent in städtischem Besitz befindliche Unternehmen rund 2000 Mitarbeiter, von denen aktuell 82 Prozent in Kurzarbeit seien. «Wir sind faktisch im zweiten Lockdown», sagte Eggenschwiler.

Der Flughafenchef setzt auf den Luftverkehrsgipfel, zu dem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für Freitag eingeladen habe. «Ich würde mir wünschen, dass der Bund hier wie bei anderen Branchen auch Flagge zeigt und Entschädigungen konkret macht», sagte Eggenschwiler. Die deutschen Flughäfen hofften auf 740 Millionen Euro für die Lockdown-Phase von April bis Juni. Für November kämen 200 bis 300 Millionen hinzu, so dass sich die Entschädigungsforderung auf fast eine Milliarde Euro summieren würde.


Quelle:dpa
Bildquelle: Markus Scholz/dpa/Archivbild


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