Ferienhäuser: Stornierungswelle, Corona-Auflagen und Ungewissheit größte Hürden Ferienhäuser: Stornierungswelle, Corona-Auflagen und Ungewissheit größte Hürden

Ferienhäuser: Stornierungswelle, Corona-Auflagen und Ungewissheit größte Hürden

Reisen

Umfrage-Ergebnisse des Deutschen Ferienhausverbands zeichnen Stimmungsbild der Branche

Urlaub im eigenen Land ist für viele Reisende in diesem Jahr die bevorzugte Alternative. Autarke Unterkunftsformen wie Ferienhäuser und Ferienwohnungen stehen hoch im Kurs.

Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben allerdings auch die Ferienhausbranche hart getroffen, wie eine aktuelle Online-Umfrage des Deutschen Ferienhausverbands e. V. unter seinen Mitgliedern zeigt. 60 Prozent der Anbieter haben angegeben, dass der Nettoumsatz bis einschließlich Juli 2020 unter den Vorjahresergebnissen liegt. Die durchschnittlichen Verluste belaufen sich auf 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere der Ausfall der Ostersaison hat zu hohen Buchungseinbußen geführt. In der ersten Jahreshälfte lagen die Buchungen um ein Drittel unter dem Vorjahr. Die Online-Umfrage entwirft ein Stimmungsbild auf dem Markt der privaten Ferienhausvermietung, der kaum erschlossen und durch offizielle Statistiken nicht erfasst wird. 

Corona-Krise verändert das Buchungsverhalten

Die Krise hat das Buchungsverhalten der Urlaubsgäste gravierend verändert. Ferienhausgäste wünschen sich allen voran flexible Stornobedingungen. Viele fühlen sich verunsichert, weil sie nicht genau wissen, ob und unter welchen Bedingungen sie anreisen dürfen. Bevorzugt wird ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung im eigenen Land. Doch auch die Wahl der Anreise spielt eine große Rolle: Unterkünfte in Nachbardestinationen, die mit dem Auto gut zu erreichen sind, werden ebenfalls stark nachgefragt. Dennoch beobachten die Anbieter eine gewisse Zurückhaltung. Viele Urlaubsgäste warten ab, wie sich die Corona-Situation entwickelt, buchen und stornieren eher kurzfristig.

Trotz Unsicherheit und Corona-Auflagen verliefen bei 44 Prozent der Befragten die Sommerbuchungen für Juli und August 2020 besser als im Vorjahr. Im Schnitt lagen diese um 15 Prozent höher. „Die Erholung der Buchungen im Sommer ist dennoch kein Zeichen für Entwarnung. Der Verlauf der Pandemie bestimmt das Geschehen“, sagt Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbands e. V. „Man muss jederzeit mit lokalen Beschränkungen rechnen. Jede Nachricht wirkt sich direkt auf das Urlaubsverhalten der Gäste aus. Dadurch ist das Geschäft momentan wenig planbar.“

1 = stimme voll und ganz zu, 5 = stimme überhaupt nicht zu

Corona-Perspektive teilt die Branche

44 Prozent der Befragten prognostizieren, dass sie in diesem Geschäftsjahr einen geringeren Umsatz erwirtschaften. Ein Drittel gehen davon aus, dass sie dieses Jahr trotz Pandemie mit einem Plus abschließen werden. 22 Prozent sagen, dass es keine Veränderungen zum Vorjahr geben wird. Allerdings sei die Lage sehr fragil, wie ein DFV-Mitglied betont: „Stornierungen, Umbuchungen und Gutscheine können in Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Das Buchungsverhalten und das Mindset der Kunden ist unmittelbar von tagesaktuellen Entwicklungen abhängig. Daher lassen sich derzeit kaum pauschale Aussagen treffen.“

Die Ergebnisse zeigen, dass es selbst innerhalb einer Branche starke Unterschiede gibt. „Der Tourismus zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Das Ferienhaussegment stellt sich sehr heterogen dar“, sagt Schwefel. „Während die Küstenregionen in diesem Sommer überdurchschnittlich gute Ergebnisse einspielen, kann es in der Moselregion schon ganz anders aussehen. Während der Heimaturlaub boomt, haben beliebte Auslandsdestinationen im Süden Europas wie Griechenland, Spanien, Frankreich oder Kroatien mit massiven Einbrüchen zu kämpfen.“ Für internationale Anbieter ein gravierendes Problem. „Pauschale Reiseverbote für Destinationen sind Gift für die gesamte Reisebranche“, so Schwefel.

Erfreulich: 62,5 Prozent der Mitglieder sagen, dass ihre Unternehmen die Pandemie trotzt heftiger Verluste überstehen werden. 37,5 Prozent zeigen sich als krisenfest. Ein Trend sei allerdings nicht anzuzweifeln, resümiert der Verband: „Noch nie wurden so intensiv die AGB und Stornobedingungen gelesen wie in diesem Jahr.“

Über den Deutschen Ferienhausverband e. V.

Der Deutsche Ferienhausverband mit Sitz in Berlin wurde im Dezember 2013 gegründet und ist Deutschlands größter Branchenverband im Ferienhaussegment. Ziel des Verbands ist es, die Interessen der Ferienimmobilienbranche gegenüber Wirtschaft und Politik zu vertreten und Urlaubern durch die Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards Hilfestellung bei der Online-Buchung von Feriendomizilen an die Hand zu geben. Mehr als fünf Millionen Feriendomizile weltweit werden über die Mitgliedsunternehmen offeriert. Der Deutsche Ferienhausverband engagiert sich im Aktionsbündnis Tourismusvielfalt, um die Touristik in ihrer Gesamtheit zu erhalten und zu fördern.

Pressekontakt

Deutscher Ferienhausverband e. V.
c/o Premm PR | Pamela Premm
PR & Text für die Tourismusbranche
Tel. 0178 – 4 07 76 95
E-Mail: kontakt@premm-pr.de


Bildquelle: pixabay


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